FIRO – Die Inklusionsphase

Die Inklusionsphase

Hier sprechen wir von Inklusion als Prozess innerhalb einer bestimmten Gruppe. Es geht darum, Menschen an Bord zu holen und ihnen zu vermitteln, dass sie Teil der Gruppe sind und sich einbringen können.

Die Inklusionsphase startet schon beim ersten Kontakt, ob bei einem Gruppentreffen, per E-Mail oder bei einer öffentlichen Veranstaltung. Es ist wichtig, dass Teilnehmende sich schnell willkommen fühlen und dadurch Vorfreude und Motivation verspüren.

In jeder Phase ist gibt es eine wichtige Frage, die hinter dem Prozess steht. In der Inklusionsphase ist es: Bin ich dabei oder nicht? Steige ich ins Boot ein oder nicht?

Um zu wissen, ob ich einsteige, ist es wichtig zu wissen, wer noch dabei ist, wo das Boot hinfahren soll und wo mein Platz darin ist.

Diese Phase läuft stetig auf übergeordneter Ebene mit der Gesamtgruppe. Der Prozess läuft aber gleichzeitig auch im Kleinen bei jedem Gruppentreffen ab, aber auch in Treffen mit externen Menschen.

Du kannst Workshops auch mit den Phasen im Hinterkopf planen, denn Gruppen mit sich noch fremden Teilnehmenden durchlaufen sie genauso.

Außerdem wird in dieser Phase meist für die Orientierung nach “alten Hasen” in der Gruppe geschaut, die eine führende Rolle einnehmen und neuen Personen Unterstützung bieten.

Die Crew kennenlernen

Es gibt viele Möglichkeiten, Personen willkommen zu heißen und ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln.

Schafft in der Gruppe Möglichkeiten für Small Talk und näheres Kennenlernen. Alle sollen sich gesehen fühlen. Deine Aufgabe ist es, diese Atmosphäre zu kreieren. Auch in einer Initiative, die sich schon kennt, gibt es bei jedem Treffen wieder diese Phase.

Nehmt euch Zeit für Persönliches z.B. am Anfang eines Treffens. Viel Projektarbeit und gemeinsames Engagement ist toll, aber wenn die persönliche Bindung zwischen Mitgliedern fehlt, geht eine Initiative auch schnell kaputt.

Dazu könnt ihr euch im Laufe einer Treffens auch mal in Kleingruppen aufteilen oder aktiv untereinander mischen, damit alle sich begegnen können.

Kennenlern- und Namensspiele mögen zwar verspielt wirken, helfen aber ungemein dabei, das die Gruppe sich kennenlernt und Personen sich zugehörig fühlen.

Wanderweg für einen Wochenend-Workshop mit einer studentische Initiative

Die Route planen

In dieser Phase ist es auch wichtig, eine gemeinsame Vision zu finden, die von der Gruppe geteilt wird. Im Großen heißt das, das euch die Frage beschäftigt: Was ist das Ziel unserer Gruppe?

In kleinen Arbeitstreffen oder Workshops liegt der Fokus dann auf der Frage: Was ist das Ziel dieses Anlasses?

Das muss am Anfang geklärt werden und dafür empfiehlt sich ein Plan mit Tagesordnungspunkten (TO) oder ein allgemeiner Ablaufplan. Das Ganze kann auch bildlich dargestellt werden, z.B. in Form eines Wanderwegs oder wie ein gemeinsam zu erklimmender Berg auf einem Poster, (virtuellen) Whiteboard oder direkt im Protokoll.

Das Gepäck tragen

In der Inklusionsphase ist es auch wichtig, Aufgaben zu verteilen. damit jedes Mitglied eingebunden wird und eine gewisse Verantwortung trägt.

Im Großen heißt das, wenn eine Gruppe neu zusammenkommt, wird verteilt, was es zu tun gibt. Dadurch entsteht das Gefühl, ein aktiver und wertgeschätzter Teil der Gruppe zu sein und zum Erreichen des gemeinsamen Ziels beizutragen.

Außerdem hilft es, Überforderung von einzelnen Personen zu vermeiden, wenn gemeinsam darauf geschaut wird, dass Aufgaben gut verteilt sind.

In einem Treffen oder Workshop hilft es sehr, zu Beginn festzulegen, wer welchen “Hut” auf hat, also welche Person welche Rolle übernimmt.

Das kann zum Beispiel ein Hut sein für Moderation, fürs Protokoll führen, fürs Energizer vorbereiten, fürs Achten auf gegenderte Sprache, fürs leibliche Wohl, um die Zeit im Auge behalten oder um als Teilnehmer*in dabei zu sein.

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Schritt 4

Rufe dir deine Erfahrung in deiner aktuellen Gruppe auf, oder aus der, wo du zuletzt aktiv warst. Versetze dich in die Situation zurück, in der du neu reingekommen bist.

Hat dir jemand vorher von der Gruppe erzählt? Wir war das erste Treffen? Haben die Leute sich einzeln vorgestellt und ihren Namen genannt? Wurden dir andere Sachen erklärt? Über was habt ihr geredet? Was hat dir geholfen, dich willkommen zu fühlen? Wie hast du mehr über die Ziele erfahren? Wann hast du deine erste Aufgabe bekommen?

Nimm dir ca. 10 Min Zeit und notiere deine Antworten auf einem Zettel.

Schritt 5

Von deinen Erfahrungen und damit verbundenen Gefühlen ausgehend hast du sicherlich schon einige Ideen dazu, wie du selbst Personen mit an Bord holen kannst.

Nimm dir ca. 10 Min Zeit, um auf dem Whiteboard in mindestens einer Kategorie deine Idee detailliert aufzuschreiben. Deine Leitfrage ist: Wie kannst du anderen Personen helfen, bei verschiedenen Veranstaltungen anzukommen und sie mit an Bord zu holen?

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