Mein Einstieg ins Modell

Motivation und Engagement

Wir haben uns in anderen Modulen mit unserem bisherigen Engagement beschäftigt und durch die Theoriebrille geschaut, was Menschen dazu antreibt, sich umweltschützend zu verhalten. Dabei ist dir sicher die eine oder andere Verbindung zu deinen persönlichen Erfahrungen aufgefallen.

Wir bleiben noch einen Moment auf der psychologischen Ebene und schauen stärker auf uns selbst.

Im Modell zur Erklärung umweltschützenden Verhaltens haben wir uns eher auf den Umweltschutz fokussiert. Dabei spielen unsere persönliche ökologische Norm, die sozialen Normen und auch die direkte Kosten-Nutzen-Abwägung entscheidende Rollen.

Dahinter steckt die Frage – was motiviert uns dazu, aktiv zu sein und die Welt mitzugestalten?

Woher kommt Motivation?

Äußere Faktoren wie z.B. Belohnungen sind dabei natürlich relevant. Ein Großteil unserer Motivation entwickelt sich aber auch intrinsisch. Wir richten unser Handeln bis zu einem gewissen Grad nach unseren Werten, Überzeugungen, Gewohnheiten und Bedürfnissen aus. Das erleben wir nicht immer bewusst, denn viele dieser Faktoren haben wir im Aufwachsen durch unsere Sozialisation entwickelt.

Wir haben sie verinnerlicht, durch ausgesprochene (oder auch unausgesprochene) Erwartungen, die an uns gestellt wurden. Dieser Hintergrund steuert bis zu einem gewissen Grad unsere Denkmuster und unser Verhalten, vor allem unsere Reaktionen auf Ansprüche von außen – ob im Familienkreis, in der Schule, der Uni, im Job oder eben im Engagement.

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Ein Teilaspekt davon sind sogenannte inneren Antreiber. Diese werden vor allem mit der Transaktionsanalyse aus den 1950er Jahren nach Eric Berne in Verbindung gebracht.

Ausgangspunkt dieser Analyse ist unser Umgang mit schwierigen Situationen, in denen wir Stress oder Belastung spüren. Die inneren Mechanismen, um damit klar zu kommen, werden als Antreiber verstanden. Sie sind dazu da, um den Menschen wieder in einen für ihn annehmbaren Zustand zurückbringen, also die Stresssituation auflösen. Das kann durch die Anwendung von geeigneten Methoden gelingen.

Die Antreiber

Taibi Kahler (1977) hat fünf verschiedene innere Antreiber identifiziert, die zu unserer Selbststeuerung beitragen. Wir gehen davon aus, dass noch weitere existieren und es sich bei diesen 5 um die häufigsten Antreiber handelt, weshalb wir uns zunächst nur auf diese konzentrieren.

Sei stark!

Dahinter stecken Ansprüche an Belastbarkeit und Stärke

Streng dich an!

Dahinter stecken Ansprüche an Ausdauer, Beharrlichkeit und Engagement

Sei perfekt!

Dahinter stecken Ansprüche an Konzentration und Präzision

Mach es allen recht!

Dahinter stecken Anspräche an Harmoniestreben und Liebenswürdigkeit

Beeile dich!

Dahinter stecken Anspräche an hohe Effizienz und Schnelligkeit

Hier im Selbsttest kannst du schauen, welche bei dir mehr und welche weniger ausgeprägt sind. Das kann dir dabei helfen, dein eigenes Verhalten und die Hintergründe deiner Motivation besser einzuordnen.

Schritt 1

Nimm dir ca. 10 Min Zeit, um die folgenden Aussagen durchzugehen und deine Einschätzung dazu abzugeben. Deine Ergebnisse werden nicht mit der Kursgruppe geteilt, sie sind nur für dich. Denke nicht zu sehr im Detail nach, sondern gehe nach deinem Bauchgefühl. Im weiteren Verlauf gibt es die Erklärung dazu, wie die Fragen mit den Antreibern in Verbindung stehen und wie du deine Antworten einordnen kannst.

Mithilfe des folgenden Fragebogens kannst du deine eigenen Antreiber identifizieren. Bitte schätze für die folgenden Aussagen ein, wie stark die einzelnen Aussagen auf einer Skala von 1 (trifft nicht zu) über 2 – 3 – 4 bis 5 (trifft voll zu) auf dich zutreffen.

Gehe von dir selbst aus, wie du dich jetzt gerade in diesem Moment siehst. Wähle für jede der folgenden 50 Aussagen den passenden Zahlenwert im Fragebogen aus.

Hinweis: Das Copyright für den Fragebogen liegt beim INeKo-Institut der Universität Köln. Der Fragebogen darf nicht an anderer Stelle verwendet werden.