Jetzt wo du deine eigenen Antreiber unter die Lupe genommen hast, nimmt dir einen kurzen Moment zu Reflexion. Notiere die Gedanken dazu auf deinem Notizzettel, bevor du mit den nächsten Seiten weiter machst.
Wie ging es dir mit dieser Aufgabe?
War es ein angenehmes oder eher unangenehmes Erlebnis?
Gab es konkrete Situationen, die du beim Beantworten vor Augen hattest?
Haben dich deine Ergebnisse überrascht?
Die fünf Antreiber können auch als überspitze Haltungen verstanden werden, die auf zunächst einmal positiven Grundhaltungen beruhen. Egal wie unser Umgang mit ihnen gerade aussieht, sie sind ein Teil unserer Persönlichkeit. Das heißt nicht, dass sie dauerhaft für uns präsent sind, sondern in bestimmten Kontexten verstärkt auftreten.
In unseren Grundhaltungen zu übertreiben führt aber dazu, dass die Antreiber uns eher belasten. Dann tragen sie in Stresssituationen weniger zur Lösung bei, sondern üben umso mehr Druck aus. Nicht vergessen: Sie sind eher unterbewusst verankert und treten vor allem dann auf, wenn wir nicht mit Belastungen umgehen können. Dann tendieren wir zu „schnellen“ Lösungen, bei denen wir glauben, unser Verhalten wird belohnt und der Stressfaktor nachlassen.
Wenn wir aber merken, dass es uns dabei nicht gut geht, wir uns immer weiter in übertriebenes Antreiberverhalten stürzen und uns mehr belasten, sollten wir aus dem Karussell aussteigen.
Genau darum setzen wir uns an dieser Stelle damit auseinander.
Dieser Antreibertyp beruht auf dem Anspruch, keine Schwäche und wenig Gefühle zu zeigen. Du versuchst, dich zu beherrschen und deinem Umfeld ein starkes Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Härte zu zeigen.
Es ist schwierig für dich, Hilfe zu akzeptieren oder persönliche Herausforderungen zuzugeben. Du möchtest alle Dinge gründlich zu machen, was mit einem hohen Zeitaufwand oder anderweitigen Kosten verbunden ist. Dahinter steht auch die Sorge, nicht akzeptiert zu werden, wenn du Leistungen nicht erbringst.
Dieser Antreibertyp ist pflichtbewusst und fleißig, in dem Glauben, dass starker Einsatz belohnt wird. Du bemühst dich kontinuierlich an und kannst selten Erfolge wirklich genießen. Wenn Probleme auftreten, probierst du dies durch noch stärkere Anstrengungen anzugehen.
Hier steht die Sorge im Vordergrund, dass andere besser sein könnten und du dich gegen sie behaupten musst. Du sehnst dich nach Belohnungen dafür, dass du große Herausforderungen angehst und diese erreichen möchtest.
Dieser Antreibertyp ist mit Gründlichkeit, Leistungsdruck und Aufgabenübererfüllung verbunden. Dahinter steht ein starkes Gefühl, nicht gut genug zu sein und darum nach Perfektion zu streben, unabhängig vom Aufwand.
Du hast Sorge darum, bei ungenügender Leistung nicht akzeptiert zu werden und erwartest von dir selbst Vollkommenheit, Präzision und die Bereitschaft, immer mehr zu geben als gefordert. Du tust alles, um Hinweise auf deine Fehler oder gar Inkompetenz zu vermeiden und verfällst schnell in Rechtfertigungen.
Dieser Antreibertyp ist harmoniebedürftig und nimmt sich in die Verantwortung dafür, dass andere Personen sich wohl fühlen. Dahinter steht allerdings eher die Vermutung, was sich andere wünschen oder was sie fühlen.
Du stellst deine Bedürfnisse hinter die der anderen, um gemocht zu werden und verfällst dadurch oft in eine Haltung, wo du allem zustimmst und selten „Nein“ sagst. Dabei erwartest du im Gegenzug die Rücksichtsnahme von anderen, ohne deine Bedürfnisse und Wünsche klar zu kommunizieren.
Dieser Antreibertyp zeichnet sich durch Überlastung und Hektik aus, denn alles muss ganz schnell erledigt werden. Viel Zeitdruck und Multitasking ist angesagt, es ist immer Dynamik und Tempo im Spiel. Du bist pflichtbewusst, fleißig und ständig im Einsatz. Du bemühst dich sehr und stellst diese Erwartung auch an andere Menschen.
Dabei suchst du ständig nach Belohnungen, die du aber selten entspannt genießen kannst, denn es steht direkt wieder etwas Neues an. Dieser Typ wird von der Sorge umgetrieben, dass andere besser sein könnten und das führt zu noch mehr Anstrengungen, um „am Ball zu bleiben“.