Mensch und Tier in Projekten

Pausenzeit

Bis hierhin sind dir nicht nur verschiedene Tiere begegnet, du hast auch einiges an Informationen verarbeitet und bist schon länger am PC.

Gönne dir jetzt ein bisschen Bewegung. Es ist bei der vielen Bilschirmzeit eine gute Idee, wenn du dir die Zeit nimmst, um ordentlich den Rücken zu strecken und dich auszuschütteln.

Eine andere (Um)welt

Nun widmen wir uns einer mehr-als-menschlichen Zukunft, die aus tierischer Perspektive ganz womöglich anders aussieht. Wir werden ein konkretes Zukunftsbild als ‘More-than-human Future‘ entwickeln.

Wie du sicher weißt, fällen Biber gern Bäume und bauen Staudämme, um ihren Lebensraum zu gestalten – große Biberdämme kann ein Teleskop sogar aus dem Weltraum erkennen.

Es ist also leicht vorstellbar, dass sich auf der Erde eine moderne Bibergesellschaft bildet, anstelle unserer menschlichen Zivilisation.

Quelle: https://daily.jstor.org/wp-content/uploads/2018/07/beaver_dam_1050x700.jpg

Biberozän – das Biberzeitalter

Seit Biber vor etwa 11.000 Jahren von der vegetarischen zur omnivoren Ernährung wechselten, hat sich die Art rasant entwickelt und schnell ihren Lebensraum auf den gesamten Erdball ausgedehnt. Zu dieser Zeit begannen die ersten Frühbiber, primitive Netze aus Schilf und Wasserpflanzen für den Fischfang zu knüpfen und Käfige aus Zweigen für die Fischzucht anzulegen.

Bereits etwa 2.000 Jahre später gingen besonders kräftige und flinke Biber dauerhaft an Land und jagten dort kleineres Rehwild, Schafe und Vögel. Knochenfunde belegen, dass geeignete Tierarten bald domestiziert wurden und kurz darauf erste Landsiedlungen entstanden.

Diese sogenannten Sumpfhöcker wurden auf natürlichen Erhebungen in feuchten Niederungen errichtet und mit stichartigen Kanalgräben an nahe Gewässer angebunden, so dass ihr mit Wurzeln und Stämmen befestigtes Fundament stets von Wasser umspült war. Nun sesshaft lebend, entwickelte sich der Gemeine Jagdbiber weiter zum Frühen Pflanzbiber, der auf den rings um die Siedlungen entstehenden Rodungsflächen Hagebutten- und Kastanienpflanzungen anlegte.

Quelle: https://forum.d-pixx.de/media/biberburg.2170/

Deren Ernte konnte getrocknet und eingelagert werden und ergänzte vorerst die Fisch- und Fleischkost, wurde jedoch zunehmend zur Hauptnahrungsquelle, nachdem ergiebigere Pflanzenarten gezüchtet und Kastanienmehl hergestellt werden konnte, welches einen höheren Nährwert besaß und die gesicherte Versorgung wachsender Bibergemeinschaften ermöglichte.

An der trockenen Luft entwickelte sich auch das ursprünglich fettige Nassfell der Wasserbiber allmählich zum borstigen Haarkleid der Landbiber mit seinem feinen bronzefarbenen Schimmer, das an den Gliedmaßen des heute vorherrschenden Modernen Großbibers bereits deutlich dünner ausgeprägt ist, als wir dies noch beim Frühen Pflanzbiber vermuten.

Heute leben Millionen Moderner Großbiber in kunstvoll geschnitzten Wohnbauten im Wasser und an Land. Doch die stetig wachsende Holzentnahme gerade in den tropischen Wäldern bedroht das Klima, erwärmt zunehmend die Atmosphäre und lässt den Meeresspiegel steigen – eine unberechenbare Gefahr für Bibersiedlungen und -städte weltweit.

Entsprechend warnt das Auftaktkommuniqué der 17. Klimakonferenz der Vereinten Biberterritorien eindringlich vor den Folgen weiterer unkontrollierter Abholzung und betont die dringende Notwendigkeit regulierender, für alle Biberterritorien verpflichtender Schutzmaßnahmen, um die globalen Klimafolgen abzuwenden.

Quelle: https://naturfotografen-forum.de/data/o/244/1222793/image.jpg

Man lebe fortan im Biberozän, jenem Erdzeitalter, in dem der Biber die maßgeblich treibende Kraft globaler Umweltveränderungen geworden ist, und in dem nur eine nachhaltige und kollektiv abgestimmte Holzwirtschaft das Überleben aller Biber in unserer natürlichen Umwelt gewährleisten kann.

Schritt 4

Deine Biber-Community darf überraschend eine*n Sonderdeligierte*n zur 17. Klimakonferenz der Vereinten Biberterritorien entsenden!

Nimm dir etwa 20 Min Zeit, um deine*n Biberdeligierte*n zu entwerfen und zu gestalten. Du kannst dafür malen, basteln, kneten, dich oder ein Stofftier verkleiden… probiere dich einfach aus. Erstelle und teile im Thead die Beschreibung deiner Biberfigur in Form eines Steckbriefs mit einem Foto von deinem Entwurf.

Spezifiziere dabei diese Eigenschaften für deine Figur:

Gestalte und statte deine*n Biberdeligierte*n so aus, dass das Nachhaltigkeitskonzept deiner Community auf der Klimakonferenz besonders erfolgreich vertreten wird!

Welche Hilfsmittel und Werkzeuge braucht es für eine effektive Biberkommunikation?

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Schritt 5

Nun hast du schon eine ziemlich runde Figur geschaffen. Wie kannst du die konkrete Vorstellung einer Biberzukunft als More-than-human Future in einem Praxisworkshop verwenden, um das Umweltbewusstsein und -verhalten der (menschlichen) Teilnehmenden zu hinterfragen und zu beeinflussen?

Kommentiere deine Idee unter deinem vorherigen Biberbeitrag im Thread.

Anthropozän - Mitgestalten!

Von den Bibern zurück zu den Menschen, und zurück zu deinem Nachhaltigkeitsengagement.

In diesem Modul hast du einiges zur Beziehung von Menschen und wilden Tieren kennengelernt, und hast dich mit schwierigen Fragen des Anthropozäns beschäftigt. Es ist Zeit, dein neues Wissen in deinen Wirkungsbereich zu übertragen!

Schritt 6

Recherchiere für 10 Min nach einem Projekt, einer Initiative, einer Organisation, usw. die sich im Rahmen deiner Hochschul-/Arbeits-/Wohnumgebung für das Wohl und den Schutz von Tieren und ihren Lebensräumen einsetzt.

Beantworte für dich folgende Fragen und notiere dir deine Gedanken dazu auf deinem Zettel.

Du hast das Ende des Moduls erreicht!

Möchtest du dich noch intensiver über die Notwendigkeit einer gesunden Beziehung zwischen (tierischer) Umwelt und menschlichem Verhalten informieren, und welche Herausforderungen dabei auf NachhaltigkeitsakteurInnen warten? Der Wissenschaftspodcast „Talking Science“ bietet spannende und überraschende Einblicke in aktuelle Diskurse.