Überregionale Strukturen nutzen

Pausenzeit

Hochschulstrukturen können den Kopf ganz schön zum Rauchen bringen. Gönne deinen Gedanken und deinem Körper eine kurze Pause.

Verlasse den Bildschirm, stehe auf, drehe eine Runde an der frischen Luft und prüfe, wie es um deinen Flüssigkeitshaushalt steht. Hast du heute schon genug Wasser getrunken? Was auch immer du brauchst, nimm dir jetzt gerne ein paar Minuten für dich.

Die Gesetzesebene

Wir gehen einen Schritt weiter zu den Rahmenbedingungen, in denen Hochschulen agieren. Bist du bereit für einen kleinen Schwenk in die Gesetzesgebung?

Die Hochschulen handeln nicht in einem rechtsfreien Raum. Auf Bundesebene gibt es das Hochschulrahmengesetz aber jedes Bundesland hat auch eigene spezifische Hochschulgesetze.

Die Landeshochschulgesetze haben einen Einfluss darauf, wie z.B. die verfassten Studierendenschaften an Hochschulen handeln können. Sie regeln, was für Aufgaben die Studierendenvertretung wahrnehmen soll.

Die Hochschulgesetze legitimieren das Handeln der Studierendenvertretung. Manche Hochschulen besitzen auch ein eigenes Leitbild, an dem sich die Studierendenvertretung orientieren kann. Dieses ist noch einmal spezieller auf die Form und Ausrichtung der Hochschule angepasst.

An den Beispielen von des Landeshochschulgesetzen von Bayern und NRW sollen sollen Studierendenvertretungen…

Bayern

  • Fachliche, wirtschaftliche und soziale Belange vertreten.
  • Fakultätsübergreifende Fragen behandeln, die für Studierende relevant sind.
  • Geistige, musische, kulturelle und sportliche Interessen fördern.
  • Beziehungen zu deutschen und ausländischen Studierenden pflegen.

Nordrhein-Westfalen

  • Fachliche, wirtschaftliche und soziale Belange vertreten.
  • Belange ihrer Mitglieder in Hochschule und Gesellschaft wahrnehmen.
  • An der Erfüllung der Aufgaben der Hochschulen mitwirken.
  • Die politische Bildung, das staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft zur aktiven Toleranz ihrer Mitglieder fördern.
  • Kulturelle Belange ihrer Mitglieder und den Studierendensport fördern.
  • Überörtliche und internationale Studierendenbeziehungen pflegen.

Überregionale Strukturen

Es gibt viele weitere überregionale Strukturen, die auch hochschulpolitisch aktiv sind und z.B. Gesetzgebungen mit beeinflussen können.

Hier findest du eine kleine Auswahl von Verbünden, die dir zum Teil schon im Kurs begegnet sind.

ASten auf Landesebene

Auf Landesebene gibt es Zusammenschlüsse von ASten mit regelmäßigen Treffen von Vertreter*innen aus diversen Hochschulen. Diese Studierendenvertretungen haben oftmals Kontakte zu Landesregierungen und sind gute Ansprechpartner*innen, wenn du Themen auf Landesebene stärker einbringen möchtest. In Nordrhein-Westfalen z.B. ist solch ein Zusammenschluss das LAT NRW.

fzs auf Bundesebene

Damit sind wir wieder auf Bundesebene und beim fzs – der Dachverband der Student*innenvertretungen in Deutschland. Er vertritt ca. 80 Mitglieder und etwa 900.000 Studierende im Rahmen von Lobbyarbeit, Gremienarbeit und Öffentlichkeitsarbeit.

BuFaTa auf Bundesebene

Fachschaften richten regelmäßig Bundesfachschaftentagungen aus, wo die Interessenvertretungen bestimmter Fachgebiete zusammenkommen. Hier findet wissenschaftliche Vernetzung statt und es werden z.B. studentische Mitglieder für Akkreditierungskommissionen der Fachgebiete gewählt. Damit haben Fachschaftsvertretungen auch Einfluss auf die Akkreditierung von Studiengängen. Ob Jura, Geographie oder Sprachwissenschaft, es gibt für beinahe alle Fachbereiche  Zusammenkünfte.

netzwerk n auf Bundes- und Landesebene

Wir können nicht von überregionalen Strukturen sprechen, ohne das netzwerk n mit aufzulisten. Das Netzwerk ist zwar keine gewählte Studierendenvertretung einer bestimmten Hochschule, aber die Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und  Mulitplikator*innen aus dem Netzwerk stehen auf Bundes- und Länderebene mit Ministerien und Gremien in Kontakt und vertreten dort die studentische Stimme in Sachen Nachhaltigkeit an Hochschulen.

Dies sind nur ein paar Möglichkeiten, wie du dich überregional vernetzen kannst.

Verschieben wir den Fokus nun vom großen Thema Hochschulstrukturen und -politik zurück zu Nachhaltigkeit. Es gibt in vielen der genannten Strukturen schon eigene Arbeitskreise oder -Gruppen dazu.

Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit und Ökologie des fzs hat sich z.B. 2019 in einem Positionspapier eingehender damit beschäftigt. Das Positionspapier (ca. 6 Seiten) thematisiert vorrangig Entscheidungsprozesse, Abhängigkeiten und Narrative, die im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung an Hochschulen stärker betrachtet werden sollten.

 

Beteiligung = nachhaltige Veränderung?

Jetzt kennst du die Hochschulstrukturen und die äußeren Rahmenbedingungen. Doch wenn wir eine nachhaltige Veränderung an Hochschulen erreichen wollen, dann reicht die strukturelle Beteiligung von Studierenden nicht aus.

Wie du sicherlich schon am Organigramm gemerkt hast, gibt es Abhängigkeiten und Machtverhältnisse in Hochschulen, die nicht so schnell zu durchschauen oder zu durchbrechen sind.

Wir können uns auf Landes- und Bundesebene stark machen aber es braucht auch in den kleinteiligen Strukturen vor Ort an jeder einzelnen Hochschule einen Bewusstseinswandel: Einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltiger Entwicklung.

Genau das treiben wir mit unserem Engagement in Gruppen und Initiativen voran. Bewusstsein für eine Hochschule, die sich insgesamt nach sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit ausrichtet. Zusammen mit den verfassten Studierendenschaften gibt es viele Möglichkeiten, diese Entwicklung vorzuleben und einzufordern.

Schritt 6

Bringen wir die studentische Perspektive stärker in die Struktur hinein – nimm dir nochmal dein Organigramm aus der letzten Aufgabe zur Hand und ergänze es um das studentische Engagement an deiner Hochschule!

Welche Initiativen und Bündnisse gibt es schon?

Welche Gruppen beschäftigen sich im weiteren Sinne mit Nachhaltigkeit?

Mit wem standest du schon im Austausch und von welchen Gruppen weißt du noch wenig?

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