Mit den verschiedenen Tools, die du im Laufe des Kurses schon kennen gelernt hast, ist es möglich, die hochschulinterne Vernetzung gut zu planen. Gremientermine oder Sprechstunden mit auf dem Schirm zu haben, kann unglaublich hilfreich sein.
Was auch immer euer Vorhaben oder Anliegen ist, es kann selten schaden den Kontakt kontinuierlich und regelmäßig zu pflegen und Kooperationen zu verstetigen.
Verstetigung hört aber nicht bei internen Strukturen auf sondern bezieht sich auch auf den Transfer zu Akteur*innen außerhalb der Hochschule. Darum gehen wir hier darauf ein, wie die Vernetzung über den Hochschul-Tellerrand gelingen kann und wie sie Bestand haben kann.
Service Learning ist eine Möglichkeit, um in das gesellschaftliche Umfeld der Hochschule hinein zu wirken. Das Pitch-Beispiel hat es bereits aufgegriffen. Service Learning – auch Lernen durch Engagement genannt – bietet eine Möglichkeit für den Transfer von Wissen zwischen Hochschule und gesellschaftlichem Umfeld und auch, um langfristige Netzwerke über die Hochschule hinaus zu schaffen.
Diese Form des Lernens orientiert sich an den gesellschaftlichen Bedürfnissen und ist meistens problemorientiert. Ziel ist es, Theorie und Praxis direkt zu verbinden und reale Probleme anzugehen, was ein starkes Gefühl der Selbstwirksamkeit auslösen kann.
Diesem Format kann man auch kritisch gegenüber stehen, z.B. in dem Sinne, dass Engagement gewissermaßen erzwungen wird und statt aus intrinsischer Motivation und Überzeugung mit einem Leistungsanspruch verknüpft wird. Dennoch kann es einen großen Mehrwert für alle Beteiligten haben, wenn diese Möglichkeit genutzt wird, um Nachhaltigkeitsthemen zu behandeln und voranzubringen.
Der fzs hat hierzu eine Stellungnahme herausgegeben, die sich tiefergehend damit befasst. Wenn dir Service Learning bisher noch nicht begegnet ist, lohnt sich ein Blick darauf.
Als Studierende seid ihr auf verschiedenste Arten und Weisen auch Expert*innen für Lehre. Ihr habt eigene Vorstellung dazu, wie und was ihr lernen möchtet und wisst, welche Lernformate euch viel bringen und welche eher langweilen oder schwer zu greifen sind. Daher hast du jetzt die Gelegenheit, ein Seminarkonzept zu entwickeln.
Es soll sich natürlich um ein Service Learning Seminar handeln. Das Thema ist deine Idee oder dein Projekt. Das heißt, du schreibst ein Konzept, wie deine Idee oder das Projekt – unterstützt durch ein Seminar – umgesetzt werden kann.
Überlege dir, ob dein geplantes oder auch ein bestehendes Projekt zu einem Service-Learning Angebot werden kann. Nimm dir nun 30 Min Zeit, um diese Tabelle zu vervollständigen und entwickele daraus ein Service-Learning-Seminar-Konzept.
Falls deine bisherige Idee überhaupt nicht in diese Form passt, kanst du stattdessen in die Wunschprojekte aus der Zukunftswerkstatt schauen und dich dort inspirieren lassen.
Selbst wenn es nicht zur Umsetzung kommt, wirst du am Ende genau wissen, für wen das Projekt oder die Idee relevant sein kann!
Außerdem ist so eine Vorlage perfekt, um sie in anderen Kontexten vielleicht weiter auszuarbeiten und daraus ein Bildungsangebot zu stricken. Viele ASten bieten z.B. ein alternatives Vorlesungsprogramm an, wo du solch ein Konzept auch einbringen kannst und mit anderen Studierenden für Studis umsetzen kannst.
Wenn du Interesse daran hast, wirklich an deiner Hochschule damit in Aktion zu treten, warum nicht gleich sofort?
Formatiere die Tabelle so, dass du sie als Konzept verschicken kannst. Überlege konkret, wer das Seminar als Coach oder Lehrende*r durchführen könnte? Schicke das Konzept an den Career Service und frage, welche Möglichkeiten es gibt, um dieses Seminarkonzept durchzuführen.
Selbst wenn du nicht sofort eine Zusage bekommst, weiß der Career Service dann von dem Vorhaben, unabhängig davon ob es tatsächlich in Form eines Seminars umgesetzt werden kann und kommt ggfs. nächstes Semester auf dich zurück oder bietet eine Alternative an.
Vernetzung ist sicherlich nicht immer einfach. Wichtig ist, dass du optimistisch bleibst und dich traust, auf andere zuzugehen. Das Ganze ist und bleibt ein Lernprozess für beide Seiten und Vernetzung ist eben auch ein Handwerk. Man kann sie lernen – indem du den fiktiven Pitch an die Schreibtische, in die Sprechstunden oder in die Videokonferenzen bringst.
Außerdem lohnt es sich immer wieder zu schauen: Was gibt es bereits an meiner Uni? Mache dort mit, wo es schon sinnvolle Strukturen gibt. Siehe die Hochschulleitungen als Kooperationspartner*innen und verbünde dich mit den Fachschaften, ASten und StuPas oder Organisationen wie netzwerk n.
Erwähnt euch gegenseitig auf Social Media, redet mit- und übereinander. Erwähnt andere Initiativen in Gesprächen mit Entscheidungsträger*innen und habt regelmäßig Austausch – dadurch werden Schnittstellen aufgedeckt.