Wenn wir an den Anfang des Moduls zurückdenken, zeigt sich, dass wir von den übergeordneten Fragen nach einem gemeinsamen Nachhaltigkeistverständis schnell zum konkreten Handlungsbereich gekommen sind.
Zum Abschluss wollen wir nochmal einen Schritt zurück gehen und auch einen Ausblick geben – auf eine Hochschule, die in Zukunft einem tiefergehenden Nachhaltigkeitsverständnis folgt.
Der freie Zusammenschluss von Student*innenschaften hat 2019 ein Nachhaltigkeitspositionspapier veröffentlicht. Darin werden wichtige Stellschrauben thematisiert, die dazu beitragen (sollen), Hochschulen nachhaltig zu wandeln. Dabei gehen die Autor*innen von der Definition aus:
Um nicht nur einen punktuellen und symptomatischen Wandel an den Hochschulen anzustoßen, plädieren die Autor*innen für eine Analyse auf drei verschiedenen Ebenen. Diese kannst du im Positionspapier detaillierter und mit konkreten Umsetzungsvorschlägen nachlesen aber für den Moment sollst du sie erstmal kennen:
Ziel von Entscheidungsprozessen an Hochschulen sollte es sein, die Interessen aller vertretenen Mitgliedergruppen gleichberechtigt zu berücksichtigen und diese Interessen auf Augenhöhe, das heißt insbesondere unter Berücksichtigung der Existenz von informellen Hierarchien, auszuhandeln. Dies sollte so geschehen, dass kritische hochschulpolitische Diskussionen zu einer Reflexion über die Entscheidungsstrukturen und damit auch Gestaltungsmöglichkeiten an den Hochschulen führen.
Um eine Nachhaltige Entwicklung von Hochschulen im Rahmen einer übergreifend gleichberechtigt selbstorganisierten Institution zu ermöglichen, müssen verschiedene Abhängigkeiten abgebaut werden. Im Handlungsfeld Finanzen bedarf es der Ausfinanzierung der Hochschulen, um überhaupt erst Handlungsräume zu schaffen. Solange Drittmittel-Druck besteht und Kosteneinsparungen um jeden Preis notwendig sind, werden Nachhaltigkeitsaktivitäten keinen Stellenwert bekommen können, obwohl sie selbst innerhalb einer neoliberalen Logik mittlerweile notwendig wären, um im Wettbewerb zu bestehen.
Wie und nach welchen Prinzipien eine Gesellschaft sich organisiert wird auch durch so genannte Narrative, also tiefverankerte wiederkehrende Erzählungen, bestimmt. Deshalb ist es auch sehr entscheidend für die gesellschaftliche Transformation hin zur Nachhaltigen Entwicklung die eigenen sowie institutionellen bzw. systemischen Narrative zu überdenken. Viel zu häufig werden eigene Herausforderungen weder kritisch hinterfragt, berichtet noch transparent gemacht. Dort wo über Herausforderungen berichtet wird, wird wiederum häufig verfehlt Erkenntnisse und positive Entwicklungen darzustellen.
Auf diesen Ebenen können wir alle täglich aktiv werden – mit unseren Initiativen, in der Studierendenvertretung oder auch als einzelne*r Studierende*r an der Hochschule.
Mit einem stärkeren Bewusstsein für die Probleme auf den verschiedenen Ebenen (und in den Handlungsfeldern) können wir diese gezielt angehen.
Dafür hast dich in diesem Modul durch Begriffsdschungel gekämpft und kannst nun mit einem besseren Verständnis von nachhaltigen Hochschulen weiter durch den Kurs gehen.
In der Zukunftswerkstatt wirst du schon bald die Gelegenheit haben, deine Ideen wieder aufzugreifen und zur eigenen Vision für (d)eine nachhaltige Hochschule weiterzuspinnen.